Hebt Globalisierung funktionale Differenzierung auf?

Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter

Ulrich Beck: Macht und Gegenmacht im globalen Zeitalter

Im zwanzigsten Jahrhundert ließ sich funktionale Differenzierung vergleichsweise klar an verschieden ausgerichteten Organisationen ablesen. Unternehmen orientierten sich an Wirtschaftlichkeit, Gerichte am Recht, Wissenschaften an Erkenntnis, Kirchen an religiösen Fragen, Regierungen und Behöreden an Machtverhältnissen. Die jeweils anderen funktionalen Erforderisse traten vorwiegend als begrenzende Faktoren auf. Konzerne müssen sich an Gesetze halten. Juristen können wissenschaftliche Erkenntnisse nicht außer Kraft setzen. Kirchen haben politische Entscheidungen zu akzeptieren. Universitäten und Staaten verfügen nicht über beliebig viel Geld. Weiterlesen

Ist Objektivität möglich?

Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre

Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre

Max Weber sah im Marxismus nicht den Weg zu Mitbestimmung und Gleichberechtigung, sondern vielmehr eine einseitig ökonomische Betrachtungsweise. Eine solche Verkürzung könne keinen absoluten Anspruch auf Wahrheit begründen. Damit sind die Marxisten laut Weber aber nicht allein, weil das für alle anderen auch gelte. Vielmehr erscheint ihm jeglicher Versuch die Wirklichkeit vollständig zu erfassen aussichtslos, wie er 1904 im Aufsatz Die „Objektivität“ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis feststellt:

„Es gibt keine schlechthin ‚objektive‘ wissenschaftliche Analyse des Kulturlebens oder (…) der ’sozialen Erscheinungen‘ unabhängig von speziellen und ‚einseitigen‘ Gesichtspunkten, nach denen sie (…) als Forschungsobjekt ausgewählt, analysiert und darstellend gegliedert werden“ (Weber 1988a, S. 170)

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Wozu Demokratie?

In eigener Sache

Hubertus Niedermaier: Wozu Demokratie?

Hubertus Niedermaier: Wozu Demokratie?

Heute erscheint mit „Wozu Demokratie?“ ein Streifzug durch die politische Geschichte der Philosophie. Er präsentiert politischen Philosophen im Kontext ihrer Zeit und stellt eine Verbindung ihrer Theorien zu unserer heutigen Demokratie her. Im Mittelpunkt stehen dabei Gründe für die Entstehung ausgewählter philosophischer Ansätze und deren nachhaltige Bedeutung für unsere heutige Form des Zusammenlebens. Das Buch will Verständnis schaffen, ohne ausschweifend umfassend oder unzumutbar vereinfachend zu sein. Es versucht einen Überblick zu geben, aber nicht die Dinge so erschöpfend zu behandeln, dass den Leser das gleiche Schicksal ereilt. Ein kurzer Auszug:

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